Löwenzahn

Geschichten, die das Leben schreibt!

2. Mai 2019 | 2 Kommentare

Meine Freundin,  „Frau Leber“

Sicherlich hast auch Du eine beste Freundin, oder?
Ihr telefoniert, mailt oder trefft euch auf einen Kaffee, Tee, Cappuccino etc., mehr oder weniger regelmäßig, wie es Euch eben gerade passt.

Mit Frau Leber ist die Kommunikation spezieller. Wir kennen uns schon mein ganzes Leben. Ich kann nicht ohne sie, und sie keinen Tag ohne mich.

Das muss anstrengend sein, wirst Du jetzt sagen!

Na ja, anfangs schon, doch wir sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team und wissen um die Besonderheiten unserer Beziehung.

Spätestens jetzt hast Du sicherlich erkannt, dass es nicht um eine Person, vielmehr um meine Leber, als Teil meines Körpers geht.

Ich habe sie vor vielen Jahren als gute Freundin wahrgenommen und so ist es geblieben.

 

Doch erst mal auf Anfang:

Als junge Erwachsene meldete sich Frau Leber erstmalig nach einem längeren unschönen Klinikaufenthalt.
Täglich, d.h. nächtlich zwischen 3:00 Uhr und 4:00 Uhr, hatte sie ein unangemeldetes Treffen mit mir. Leise aber beharrlich waren ihre Auftritte. An ein Weiterschlafen war monatelang nicht zu denken.
Anfangs verstand ich ihre Sprache absolut nicht und war gelinde gesagt verärgert über ihr nächtliches Erscheinen.
Doch je mehr ich mich ärgerte, je aufdringlicher wurde sie. Sie wollte schlichtweg Aufmerksamkeit.

Warum dies so war, erfuhr ich bei einer Heilkundigen, die mir die Zusammenhänge zwischen Frau Leber und ihrem nächtlichen Poltern erklärte.

Frau Leber brauchte dringend meine Hilfe, da sie durch die Therapie in der Klinik total überlastet war. Doch was konnte ich tun?

Zuerst bekam ich einen neuen Essensplan mit wenig Fett und viel Gemüse. Vor allem Gemüse mit reichlich Bitterstoffe, wie Chicorée, frischem Wurzelspinat, Brokkoli, Wirsing, Petersilie und Rosenkohl. Daneben Endiviensalat, Zwiebeln, Radicchio und vor allem Artischocken.

Artischocken
Eine Teemischung aus Löwenzahn, Pfefferminze, Gelbwurz und Schafgarbenkraut sollte neben viel Wasser meine flüssige Nahrung sein. Natürlich ohne Zucker!
Pfefferminze
Schafgarbe
Löwenzahn
Kurkuma
Bittere Schokolade war jedoch erlaubt.

 

Das war heftig, doch die vorerst einzige Möglichkeit, meine Freundin milde zu stimmen. Und siehe da, innerhalb weniger Wochen, ja ich musste schon etwas Geduld haben, waren ihre nächtlichen Auftritte auf ein erträgliches Maß gesunken.

 

Ganz zufrieden war Frau Leber jedoch erst, als sie, sozusagen als Applaus für ihr Erscheinen, eine sofortige Portion konzentriert Bitteres in Form einer Spezialtropfenmischung, die u.a. auch Mariendistel beinhaltete, erhielt.

Mariendistel
Ihr Dankeschön erkannte ich nach kurzer Zeit als frische, neue Tagesenergie. Meine Müdigkeit und Lustlosigkeit waren mir schon so selbstverständlich geworden, dass ich erst durch mein Durchschlafen-können wieder an mein frohes und freudiges Leben erinnert wurde.

 

In dieser Zeit habe ich viel über die Sprache meiner speziellen Freundin gelernt und wir sind seither in gutem Austausch.

Frau Leber liebt Bitteres, das weiß ich seitdem, sie bevorzugt frische Luft und Heiterkeit. Streit und Unstimmigkeiten bestraft sie ungebremst und lädt ihre Nachbarschaft Bauchspeicheldrüse und Darm zum Poltern ein.

Mit Hochprozentigem hat sie sehr große Schwierigkeiten und macht ihrem Ärger unter Zuhilfenahme der Träume Luft.

Besonders wohl fühlt sie sich bei ihrer Wellnesskur, einem feuchtwarmen Leibwickel in Ruhe mit schöner Musik.

 

Ja, meine Freundin weiß was sie will. Ich liebe sie gerade dafür; denn ihre Ehrlichkeit und Klarheit machen mein Leben angenehm und leicht.

Auch wenn sich Frau Leber in ihr stilles Kämmerlein zurück zieht, weiß ich um ihre Freundschaft. Sie hat täglich ein enormes Arbeitspensum das sie mit großer Gewissenhaftigkeit und Ruhe ausführt. 

 

Ich liebe und wertschätze all meine Organsysteme, meine „Busenfreundin“, Frau Leber wollte ich dir jedoch gesondert vorstellen.

Ohne ihre Güte und ihr stilles beharrliches Dasein wäre ich nicht ICH!

 

Abonniere hier meinen Blog und freue dich auf weitere Artikel.

Dieser Beitrag könnte Dich auch interessieren!

Margaretha Schedler mit Buch

Ich bin Margaretha Schedler und schreibe seit 2019 hier im

Lebensschatzkisten-Blog.

über mein gelebtes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Seit dem Tod unseres Sohnes im Jahr 2020 widme ich mich verstärkt dem Thema Tod und Trauer. Mein Maskottchen „Guckamol“ ist dabei immer an meiner Seite.

Ich möchte Dich inspirieren damit du die Schätze deines Lebens erkennen und ein zufriedenes und glückliches Leben führen kannst. Auf meiner Startseite und „Über Mich“– Seite kannst Du mich näher kennenlernen.

2 Kommentare

  1. Liebe Margaretha,

    ach ja, die Leber. Die verträgt es nicht, wenn ihr eine Laus drüber läuft.
    Meine Zystenleber ist da äußerst empfindlich.
    Die möchte gehegt und gepflegt werden. Drum bin ich stets heiter, optimistisch und zuversichtlich, um auch sie auf dem guten Weg zu halten.
    Und Bitterstoffe wirken Wunder. Das ist wahr.

    Toll geschrieben. Vielen Dank.

    Antworten
    • Liebe Carmen,
      Es freut mich, dass Du auch Deine Leber zur Freundin hast. Gerade die Bitterstoffe geben ihr Kraft und Unterstützung.

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis zum Abonnieren der Kommentare:
Um dir das Zusenden neuer Kommentare zu diesem Beitrag zu ermöglichen, nutzen wir die Integration „Jetpack“ von Aut O’Mattic. Dieses Unternehmen sitzt in den USA und speichert deine E-Mail-Adresse, IP-Adresse und den Namen. Du kannst dich über die Zugesendeten E-Mails jederzeit wieder dort abmelden. Informationen zur Datenverarbeitung in den USA und beim Abonnieren der Kommentare findest du in meiner Datenschutzerklärung. Informationen zur Datenverarbeitung durch Aut O’Mattic findest du unter Punkt 5: WordPress Statistik.

Ich bin Margaretha Schedler und ich schreibe für Dich meinen

Lebensschatzkisten-Blog.

Newsletter







    Die Angabe deines Vornamens ist freiwillig. Damit kann ich dich persönlich in meinem Newsletter ansprechen. Für den Versand des Newsletters nutze ich den Anbieter CleverReach. Über die Datenverarbeitung bei CleverReach kannst du dich in meiner Datenschutzerklärung informieren. Aus der Newsletter-Liste kannst Du Dich jederzeit austragen, denn jeder E-Mail von mir befindet sich ein Link, mit dem du dich abmelden kannst.

    Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren:

    Schreiben – immer wieder neu, immer wieder spannend

    Schreiben – immer wieder neu, immer wieder spannend

    Also, so geht das nicht! Mein Vater schaut mir über die Schulter und kritisiert mich, wieder einmal! Er hat mir das Schreiben gelernt, sobald ich einen Stift richtig halten konnte. Malen und schreiben war für mich als Kind ein- und dasselbe. Mein Vater malte mir die...

    mehr lesen
    Du bist nie allein

    Du bist nie allein

    Schon lange wollte ich meinem „Guckamol“ wieder eine Bühne bereiten, doch der Vorhang wollte sich einfach nicht öffnen. Guckamol ist ja ein lustiger, hintersinniger Geselle und ihm gerecht zu werden, musste sich mein Gemütszustand merklich bessern. Seit dem Tod...

    mehr lesen
    Das Geheimnis des Rummel-Luftballons

    Das Geheimnis des Rummel-Luftballons

    In meiner Heimatstadt ist zweimal im Jahr Jahrmarkt, großer Rummel mit Schaustellerbuden und Fahrgeschäften. Heuer bin ich ganz bewusst in diese „aufregende, fröhliche und beschwingte Welt“ eingetaucht und habe mich in meine Kindheit zurückversetzt. In dieser...

    mehr lesen

    Abonniere meinen Blog. Ich freue mich auf dich.