Margaretha schreibt konzentriert

Nachhaltigkeit hat viele Facetten

21. August 2023 | 10 Kommentare

Anna Koschinski lädt zur Blognacht ein und ich nehme teil.
Gemeinsam, über Grenzen hinweg zu schreiben ist ein ganz besonderes Gefühl. Die neuen Medien machen es möglich und ab und zu gönne ich mir dieses Erlebnis.
Routiniert eröffnet Anna den Abend mit dem neuen Schreibimpuls:
„Wie arbeite ich nachhaltig“
und wünscht uns viel Freude beim Schreiben.

Doch was ist das? Omas Füller bewegt sich keinen Millimeter und die Schreibampel steht auf Rot. In meinem Kopf herrscht absolute Funkstille. Sollte ich um 20:30 Uhr tatsächlich nicht mehr schreiben? Meine favorisierte Zeit zum Texten ist der frühe Nachmittag.

Ich atme ein paarmal tief durch, schließe kurz die Augen und wie durch Geisterhand steht auf meinem Blatt „Nachhaltigkeit“.

Das gefällt meiner intuitiven Schreibstimme besser und die Ampel springt ganz schnell über Orange auf Grün.

Mein Blick weitet sich und ich schaue tief in mich hinein

Nachhaltigkeit, was bedeutet dieser Begriff für mich?

Zuerst einmal ein Wort, zusammengesetzt aus nach und halten.

Ein Synonym für etwas, das hält bzw. Bestand hat. Auch wenn es schon längst etwas Neues oder Interessanteres gibt. (oder auch nicht!)

Ich lege kurz den Füller zur Seite und trinke einen Schluck Wasser.

Annas konkrete Formulierung klopft noch einmal an und in Millisekunden bekommt mein Gehirn auch freie Fahrt mit „arbeite“.

Ich arbeite tatsächlich nachhaltig.

Mein Lebensschatzkistenblog ist nachhaltig

Alles, was ich seit 2018 veröffentlicht habe, ist nachzulesen, seit kurzem einiges auch nachzuhören. Es geht nichts verloren.

Schreibe ich über Themen, die mit Impulsen aus schon veröffentlichten Artikeln in Verbindung stehen, kann ich darauf verweisen und die Aussagen können sich ergänzen.
Das ist genial – nachhaltig eben!

Ich schaue kurz auf den Bildschirm und fühle die Verbindung mit den Menschen die genau wie ich mit Annas Impuls schreibend in Kontakt sind. Einige sind mir schon bekannt. Was Inge wohl schreibt?

Nachhaltigkeit schafft Verbindung von mir zu dir

Meine Analyse geht weiter:
Das „Halt“ in Nachhaltigkeit verbinde ich mit „halten“.

Wir geben einander Halt und Halt gibt uns in erster Linie Sicherheit.
Die Mutter hält als erste ihr Neugeborenes im Arm, eine Verbindung fürs Leben.
Ich halte dich, du bist nicht alleine. In meiner Umarmung schenke ich dir Halt.
Ich halte deine Hand, du spürst mich. Ich bin an deiner Seite, auch wenn es mal schwierig ist.
Ich halte meine Hände beim Segnen über dich. Möge dich der Himmel beschützen.
Mit meiner Körperhaltung zeige ich dir meine Geisteshaltung, nachhaltig.

Nachhaltigkeit auch Dauerthema in unserer Gesellschaft

Das Wort Nachhaltigkeit wird hier, so meine Wahrnehmung, vor allem im Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten verwendet.
Für mich (vielleicht auch für dich) bedeutet Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang effizient und sparsam, liebevoll und wertschätzend mit dem mir Anvertrauten umzugehen.
Ich achte in meinem Konsumverhalten auf die Wertschöpfungskette. Der Ansatz von Cradle-to-Cradle liegt mir dabei sehr am Herzen.

Nachhaltigkeit und der Kreislauf des Lebens

Was bedeutet Nachhaltigkeit für mein LEBEN?

Ich reflektiere:
Was mute ich mir zu?
Wie nehme ich mich selbst wahr?
Welche Außenwirkung habe ich, nachhaltig?
Bin ich ein Vorbild für meine Mitmenschen?
Kommuniziere ich über das Heute hinaus – nachhaltig?
Was hinterlasse ich nach meinem irdischen Leben?

Ein Ausflug in die Vergangenheit

Meine Gedanken gehen auf Reisen, in das letzte Jahrhundert.
Ganz präsent erinnere ich mich gut an die aufkeimende Wegwerfgesellschaft, die Anfang der 70er Jahre begann. In meinem damaligen Umfeld war aufgewärmtes Essen auf einmal verpönt, von wegen Resteverwertung!
Der wachsende materielle Wohlstand, ermöglicht durch die Öffnung der Märkte und weltweite Handelsbeziehungen, generierte ein rasantes Wirtschaftswachstum.
Daraus resultierte ein bis dahin für mich unbekanntes, verändertes Konsumverhalten.
Mitmachen oder ausgegrenzt werden war die Devise. Von Nachhaltigkeit spürte ich sehr wenig. Der Überfluss wollte gelebt werden.

50 Jahr später

Das Blatt wendet sich und Nachhaltigkeit, Wiederverwendbarkeit, ressourcenschonendes Handeln und Leben hat oberste Priorität und jeder Einzelne kann/sollte seinen Beitrag dazu leisten.
Der Klimawandel als weltweites Problem ist längst ein Motor für die Nachhaltigkeit geworden.

Auch ich bin gefragt, mit meinen Talenten und Fähigkeiten zum Wohle der Menschheit beizutragen, denn niemand lebt für sich alleine.

Fragen wie z.B.
Nehme ich eine Einkaufstasche, um zusätzliche Verpackung sparen zu können?
Muss ich jeden Modetrend mitmachen?
Wie gestalte ich mein persönliches Mobilitätsverhalten?
Was kann ich mit meinen Mitmenschen teilen?
Wie und wo kann ich noch sparsamer wirtschaften?

Diese Fragen habe ich mir schon vor vielen Jahren gestellt und mein Verhalten dementsprechend nachhaltig verändert.

Der Rucksack oder die Stofftaschen gehören genauso dazu, wie zeitlose, hochwertige meiner Persönlichkeit und den Anlässen entsprechende Kleidung.
Mobil bin ich/wir auch ohne eigenes Auto. Unser ÖPNV ist gut aufgestellt.
Das Teilen habe ich schon früh gelernt, ob ökonomisch oder mit meinen Erfahrungen.
Und ein sparsamer Umgang mit den mir zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln lehrten mich meine Großmutter und das LEBEN.

Es ist 21:40 Uhr und Annas Stimme mahnt zur Pause und kurzen „Wasserstandsmeldung“.

Einige verabschieden sich danach. Für mich ist im Moment zur Nachhaltigkeit alles auf dem Papier und ich winke ebenfalls in die Kamera.
Ich schalte meinen PC aus und erlaube meinen Gedanken den Nachtmodus.

Was für eine Reise in die Welt der Nachhaltigkeit.

Hast Du beim Lesen Lust bekommen, auch darüber nachzudenken?
Wie und wo kommt die Nachhaltigkeit in Deinem Leben zum Tragen?
Welche Deiner Fähigkeiten setzt Du dafür ein?

Ich freue mich, wenn Du mir im Kommentar davon berichtest. Wir können bestimmt voneinander lernen.

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Margaretha Schedler mit Buch

Ich bin Margaretha Schedler und schreibe seit 2019 hier im

Lebensschatzkisten-Blog.

über mein gelebtes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Seit dem Tod unseres Sohnes im Jahr 2020 widme ich mich verstärkt dem Thema Tod und Trauer. Mein Maskottchen „Guckamol“ ist dabei immer an meiner Seite.

Ich möchte Dich inspirieren damit du die Schätze deines Lebens erkennen und ein zufriedenes und glückliches Leben führen kannst. Auf meiner Startseite und „Über Mich“– Seite kannst Du mich näher kennenlernen.

10 Kommentare

  1. Liebe Margaretha,
    Dein Blogeintrag hat viele Gedanken bei mir ausgelöst.
    Beginnen wir beim Überfluss und der Entsorgung von Lebensmitteln.
    Ich schätze es sehr, wie die hiesigen Lebensmittel mit Backwaren, Obst und Gemüse umgehen, das kurz vor dem Verderben ist oder „nicht mehr schön“ aussieht.
    Es werden Reste-Tüten gepackt – mit überraschenden Zusammenstellungen und einem festen – sehr niedrigen Preis.
    So bekomme ich gesunde Ware zu einem wirklichen Schnäppchenpreis, werde zum kreativen Speiseplan animiert (was ist denn da heute alles drin? was mache ich daraus?) und rette Lebensmittel vor dem Entsorgen.
    Ich gehe seitdem lieber in den Märkten einkaufen, die dieses System anwenden – als beim Wettbewerb.
    Meist findet sich auch in den Kühlregalen noch der eine oder andere um 30 % oder gar 50 % reduzierte Artikel, bei dem ich dann auch mal was ausprobiere, das ich sonst nicht gekauft hätte.

    Der andere, von Dir inspirierte Gedanke geht hin zum „was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin“. Vor ein paar Wochen war ich mit Freunden unterwegs hier in der Umgebung und konnte ihnen von einer Geschichte erzählen, die mittlerweile 15 Jahre zurückliegt. Sie ist etwas länger – ich werde sie wohl in einem eigenen Blogeintrag mal ausführlich erzählen.
    Hier sei nur soviel gesagt:
    Es bleibt ein Weidenpavillon, der damals angelegt wurde, weil ich den Anstoß dazu gab. Auf einem Dorfplatz – als Wind- und Wetter-geschützter, komplett aus Weiden geflochtener und gewachsener Treffpunkt.
    Ich hatte die ganze Geschichte völlig vergessen – und war sehr beeindruckt, welch großes, schönes Ergebnis eine kleine Idee hervorbringen kann….

    Antworten
    • Liebe Lydia,
      das ist ja eine tolle Idee mit der Reste-Tüte. Vielen Dank, dass Du das hier mit uns teilst. Das kannte ich so bisher nicht und würde auch sofort dazu greifen.
      Auf Deinen Blogeintrag von „was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin“, bin ich sehr gespannt. Vielleicht gibt es ja auch ein Bild von dem Weidenpavillon. Unkonventionelle Impulse, die dann auch noch umgesetzt werden sind wirklich eine große Bereicherung, auf einem Dorfplatz allemal. Die Bürokratie in der Stadt wäre wohl unüberwindbar, leider!

  2. Liebe Margaretha,
    diesen Satz nehme ich heute bei dir mit:

    Auch ich bin gefragt, mit meinen Talenten und Fähigkeiten zum Wohle der Menschheit beizutragen, denn niemand lebt für sich alleine.

    Nicht weil er neu für mich ist, sondern als Bestätigung. Es hilft mir, zu lesen, was du denkst, wie du dich bemühst. Deine Gedanken nachzuvollziehen.

    Ich kann es mit meiner Energiebrille sehen: Das, was wir tun hat immer Auswirkungen. Auch wenn wir kein direktes Feedback bekommen.

    Antworten
    • Liebe Inge,
      herzlichen Dank für die Sicht aus Deiner Energiebrille. Meist, unbewusst vergessen wir, dass unser Tun und Streben immer Auswirkungen hat. Auf unser eigenes Leben und auf das große Ganze. Sind wir uns dessen bewusst und haben gelernt zu reflektieren, kommen wir besser in unsere ureigene Kraft und können diese zum Wohle Aller einsetzten.

  3. Liebe Margaretha,
    Deinen Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen, und ich finde ihn sehr gut.
    Was ich schon seit Jahren praktiziere: Eine ganze (große) Pizza schaffe ich meist nicht. Deshalb lasse ich sie mir einpacken. Am nächsten Tag ist das nochmal eine Mahlzeit für mich. In anderen Restaurants mache ich das übrigens auch so.
    Früher hatte ich oft den Eindruck, dass das von manchen belächelt wurde.
    Heute sieht man immer öfter, dass Leute etwas Eingepacktes aus dem Lokal mitnehmen. Das freut mich.

    Antworten
    • Ja, liebe Angelika, Deine Beobachtung nehme ich auch wahr und freue mich sehr darüber. Dass Du es selbst praktizierst zeigt Deine Einstellung bewusst mit unseren Lebensmitteln umzugehen. Damit bist Du ein großes Beispiel.
      In meiner Kinderzeit war das Restemitnehmen gang und gäbe. Ich kann mich erinnern, dass meine Großeltern nach einem Geschäftsessen den Rest der Schweinshaxe mit nach Hause brachten. Daraus entstand dann in der Wiederverwertung ein schmackhaftes Tiroler Gröstel. Meine Oma war eine begnadete Köchin und ich habe viel bei ihr gelernt.

  4. Liebe Margaretha,
    Du hast wieder Mal den Nagel auf den Kopf getroffen.Sehr
    differenzierte und kluge Gedanken.
    Meine persönliche Meinung zum Begriff: leider wieder für alles mögliche Missbraucht, genauso wie das eigentlich schöne Wort Achtsamkeit, dass ich deshalb nicht mehr hören kann . VG Gisela

    Antworten
    • Danke Dir, liebe Gisela für Deine Gedanken. Leider hat der Missbrauch viele Gesichter.
      Mit dem wunderschönen Wort „Achtsamkeit“ geht es mir ähnlich wie Dir.

  5. Oh Margaretha ! Du schreibst mir aus der Seele und dem Herzen! Wenn ich sehe oder höre wie unsere Ressourcen vergeudet werden, und Essen weggeschmissenen werden , könnte ich weinen! Erst gestern war ich im Discounter! Die Kühlung war über Nacht ausgefallen! Es wurde komplett alles aus den Regalen in die Container geschmissen! Und die Tafel muß schließen, weil nicht genug gespendet wird!Unfassbar!!😥Viele liebe Grüße Isa

    Antworten
    • Liebe Isa, vielen liebe Dank für Deinen Kommentar.
      Für mich ist es auch immer wieder unbegreiflich, wie heutzutage immer noch mit unseren Lebensmitteln umgegangen wird.
      Aus langjähriger beruflicher Erfahrung weiß ich um Kommissionierung und schnellen Abverkauf bei drohendem Verderben, egal was die Handelsspanne sagt! Wir kannten unsere Kunden und fanden immer Menschen denen wir Gutes tun konnten. Nur verdorbene Ware wurde ordnungsgemäß entsorgt.
      Dass die Tafeln schließen müssen ist eine gesellschaftliche Katastrophe. Ich hoffe sehr, dass bald ein Umdenken in größerem Umfang einsetzt.

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